Die Theatergruppe Schattenlichter in Berlin-Zehlendorf spielt immer im Februar abendfüllende Dramen.
Autor: Elke Brumm
Elke Brumm ist das dienstälteste Schattenlicht. Bei der allerersten Aufführung im Weihnachtsgottesdienst 1985 in der Pauluskirche war sie noch Zuschauerin, aber schon beim zweiten Stück war sie aktiv dabei - und ist es bis heute geblieben. Neben den spielerischen Aktivitäten ist Elke Brumm das organisatorische Rückgrat der Schattenlichter; die studierte Theaterwissenschaftlerin und Germanistin (FU Berlin) macht für die Schattenlichter auch die Pressearbeit und die Programmhefte. Seit 2015 schreibt sie ungefähr einmal monatlich einen Theater-Tipp für den Freundeskreis der Schattenlichter, denn da die Schattenlichter immer nur im Februar spielen, muss man schließlich auch im restlichen Jahr wissen, wo man kurzweilige und inspirierende Theaterabende verbringen kann.
Anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Mauerfall“ haben sich die
Schattenlichter ein Stück vorgenommen, das 1980 in der ehemaligen DDR spielt.
Den Text haben sie selber auf Grundlage eines bekannten Kinofilms geschrieben.
„Mit dem Mauerfall verbindet uns viel“, erzählt Elke Brumm, die seit 1988 die Gruppe managt. „Denn am 9. November 1989 hatten wir zufällig eine Theaterpremiere im Großen Saal des Gemeindehauses. In der Pause erzählte jemand, die Mauer sei offen. Wir haben das gar nicht für voll genommen, da wir auf das Theaterstück konzentriert waren.“ Erst nachts zu Hause sahen die Mitwirkenden das unglaubliche Geschehen im Fernsehen. „Schon am nächsten Tag war Zehlendorf-Mitte voller Trabbis, am Abend luden wir Spontangäste aus Teltow und Potsdam zu unserer Aufführung ein, und anschließend fuhren wir alle zur Öffnung der Glienicker Brücke. Das war toll!“
Wie Boris Buchholz im Tagesspiegel-Newsletter Steglitz-Zehlendorf berichtet, hat Elke Brumm für ihre ehrenamtliche Theaterarbeit, die sie seit 33 Jahren macht, die Bezirksmedaille verliehen bekommen. Die Paulus Blätter gratulieren.
Morgen erscheinen im Tagesspiegel Erinnerungen von Zeitzeugen an den Mauerfall vor 30 Jahren. Wie schon der Titel des Artikels erahnen lässt, sind die Schattenlichter mit einem kleinen Bericht von Elke Brumm gleich an zweiter Stelle dabei.
Hier der Text:
Mit der Zehlendorfer Theatergruppe Schattenlichter hatten wir am 9. November 1989 eine Premiere. Wir spielten im Paulus-Gemeindehaus am Teltower Damm um 20 Uhr „Kein Krieg in Troja“ von Jean Giraudoux. In der Pause erzählte jemand, er habe im Radio gehört, dass die Mauer offen sei. Wir sagten nur „Aha“, hatten aber den Kopf mit unserer Theateraufführung voll. Erst als wir fertig gespielt hatten und nach Hause gingen, erfuhren wir von unseren vor dem Fernseher sitzenden Eltern die Neuigkeiten richtig. Am nächsten Tag hatten wir die ersten Zuschauer aus Potsdam und Kleinmachnow im Publikum – auf dem Teltower Damm geworben und zu freiem Eintritt eingeladen. Anschließend gingen wir auf die Glienicker Brücke, wo wir uns aber schon bald aus den Augen verloren. Es war ja sooo voll! (Elke Brumm)
Was für ein Kabarett: Der BER wurde nur dreimal erwähnt – als Beispiel für die Verschwendung von Steuergeldern oder für die große deutsche Tugend der Geduld. Wenn der BER in einem Berliner Kabarett keine wichtige Rolle spielt, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass es zurzeit andere dringende Themen in diesem unseren Lande gibt.
Das Kabarettistenteam der „Distel“ griff vielerlei Top-Aktuelles auf – beispielsweise Political Correctness, die Europapolitik, Steuerflüchtlinge, andere Flüchtlinge, das Phänomen der deutschen Angst, was Deutsche von Amerikanern lernen können, die Verkehrspolitik der deutschen Bahn, den schleichenden Tod der SPD, die Berliner Mietenpolitik, den Dieselskandal, das deutsche Steuersystem …
Es gab eigentlich nichts, was nicht zur Sprache kam. Nur der Klimawandel wurde nicht mehr behandelt – denn dafür war es schon „zu spät“!
Das neue Programm der „Distel“, „Skandal im Spreebezirk“, greift auf die bewährten Elemente der „Distel“ zurück: gesprochene und gesungene Kabarett-„Nummern“ zu allen Themen, die die Berliner derzeit bewegen, kurzweilig, kritisch und zugleich witzig, verständlich, nachdenklich machend, und hin und wieder bleibt einem das Lachen im Halse stecken …
Fünf Schattenlichter haben sich bestens unterhalten und die Fähigkeiten der drei Schauspieler und der beiden Musiker bestaunt. Daher unsere Empfehlung: Hingehen! Und auf keinen Fall schon beim ersten Applaus gehen, denn erst danach erschließt sich der Titel des Programms: „Skandal im Spreebezirk“!
Die nächsten Termine zeigt der Spielplan der „Distel„.
Aus: Tagesspiegel-Newsletter für Steglitz-Zehlendorf (03.10.2019) Autor: Boris Buchholz Foto: Fredrick Ahlgrimm
Am
Sonntag, 29. September, ehrte der Bezirk eine begeisterte Theatermacherin: Elke
Brumm, 48, von der Zehlendorfer Laienspielgruppe Schattenlichter
wurde von René Rögner-Franke, dem Vorsteher der
Bezirksverordnetenversammlung, die Bezirksmedaille verliehen. Seit 33 Jahren
macht sie ehrenamtlich Theater, sie ist die organisatorische Leiterin des
Ensembles.
Frau Brumm, herzlichen Glückwunsch. Wie wurden Sie vor 33 Jahren ein „Schattenlicht“?
Ich war als 14-jährige Konfirmandin in der Zehlendorfer Paulus-Kirchengemeinde in mehreren Gruppen aktiv: Gemeindezeitung, Gemeindejugendrat, Chor, Kindergottesdienstvorbereitung – und irgendwann fragte mich die Jugendarbeiterin, ob ich nicht auch zur Theatergruppe kommen wolle. Anscheinend war ich noch nicht ausgelastet; jedenfalls sagte ich zu.
Welche Hoffnungen hatten Sie damals, wie dachten Sie, würde sich das Schatten-Spiel entwickeln?
Wir planen altersentsprechend nicht besonders langfristig; unsere Gedanken gingen nicht weiter als bis zur nächsten Aufführung. Als ich in die Gruppe einstieg, war es klar, dass das ein Schattenspiel sein würde. Deswegen kamen wir im April 1986 auf den Namen Schattenlichter. Nach vier Schattenspiel-Produktionen, die jeweils nur etwa eine halbe Stunde dauerten, wollte die Gruppe etwas Abendfüllendes auf die Beine stellen.
Strebten Sie eine Karriere auf der Bühne an?
Schauspielerin wollte ich nie werden, nur Lehrerin, Richterin und Journalistin. Aber ich hatte immer Lust, neue Sachen auszuprobieren: Damals nahm ich in der Schule nachmittags freiwillig an vier AGs teil – zusätzlich zu den ganzen Gemeindeaktivitäten und zu meinem langjährigen Engagement als Klassensprecherin. Das Theater war ein Hobby unter vielen. Eine Zeitlang wollte ich auch Theaterkritikerin werden. Heute veröffentliche ich auf der Webseite der Schattenlichter Theater-Tipps: Es sind bereits mehr als 50!
33 Jahre sind eine lange Zeit, was war ihr größtes Theater-Tief?
Einmal hat uns unsere Hauptdarstellerin sechs Wochen vor der Premiere verlassen, weil sie umgezogen war und schnell merkte, dass der Weg zu den Schattenlichtern nun weiter war. Und ein anderes Mal spielten wir eine selbstgeschriebene Fassung von Jane Austens Roman „Stolz und Vorurteil“. In dem Roman hat die Familie Bennet fünf Töchter, und dazu kommen noch einige Freundinnen und andere weibliche Rollen. Dafür mussten wir mehrere neue – überwiegend junge – Mitspielerinnen anheuern. Einige waren nicht sehr ausdauernd, was dazu führte, dass wir ständig wieder neue Mädels einführen mussten. Bei einer Tochter gab es ganze fünf Neubesetzungen!
Und was waren die schönen Momente?
Davon gibt es viele. Am besten ist es, wenn uns Zuschauer erzählen, dass sie seit 30 Jahren keine Aufführung verpasst haben und was ihnen unsere Aufführungen bedeuten. Es ist toll, dass wir etwas machen, das uns – meistens – viel Spaß macht und das andere Leute erfreut.
Sie scheinen viel Energie zu haben: Wie verbinden Sie Beruf, Familie und Theaterspielen?
Meine Familie ist von Anfang an bei den Schattenlichtern dabei: Mein Mann kümmert sich vor allem um Bühnenbau und Beleuchtung, meine Söhne und meine Nichte stehen mit kleineren Rollen auf der Bühne und machen beim Bühnenbau aktiv mit. Die Lichtanlage können sie weit besser zusammenbauen als ich! Beruflich bin ich nur für dreißig Wochenstunden angestellt, so dass ich für die Familie, fürs Theater, für Sport und für meinen Dauerjob als Elternvertreterin Zeit habe. So ist es perfekt!
Wer hat Sie eigentlich für die Bezirksmedaille vorgeschlagen?
Das war der einzige Mensch, der beurteilen kann, wie viel Arbeit die Schattenlichter wirklich machen: mein Mann.
Wollten Sie in den 33 Jahren schon einmal das Ensemble wechseln – oder es auf den Mond schießen?
Da schweigt des Sängers Höflichkeit … Aber das jetzige Ensemble ist super; ich würde auf niemanden verzichten wollen!
Bezirksmedaille für fünf verdiente Steglitz-Zehlendorfer. Die Theaterfrau Elke Brumm haben Sie oben in der „Nachbarschaft“ schon kennen gelernt. Am Sonntag wurden auch vier weitere Bürgerinnen und Bürger für ihr jahrelanges Engagement mit der Bezirksmedaille Steglitz-Zehlendorfs ausgezeichnet: Schwester Christiane Kothe betreut seit zehn Jahren pflegebedürftige Menschen im Seniorenhaus am Rhumeweg. Bereits zwanzig Jahre lang kümmert sich Ralf-Jürgen Krüger als Vorsitzender des Bezirksverbands der Steglitzer Kleingärtner um die Anliegen der Schrebergarten-Nutzerinnen und -Nutzer. Mit Gabriele Schuster hat der Heimatverein Steglitz seit zehn Jahren eine energiegeladene und ideenreiche Vorsitzende. An engagierten Jahren nicht zu schlagen ist Herbert Szukalsky: Seit fünfzig Jahren ist er als Ehrenamtlicher beim Deutschen Roten Kreuz aktiv – unter anderem als Sanitäter bei Veranstaltungen, als Erste-Hilfe-Ausbilder und als Fahrer des DRK-Wärmebusses.
Bezirksverordnetenvorsteher René Rögner-Francke zeichnet fünf Bürgerinnen und Bürger, die sich besonders um den Bezirk Steglitz-Zehlendorf und seine Menschen verdient gemacht haben, mit der Bezirksmedaille der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf aus. Die fünf ehrenamtlich Tätigen wurden aus einer Reihe von Vorschlägen ausgewählt, die aus der Bevölkerung eingingen.
Die Verleihung findet am Sonntag, den 29. September 2019, um 11 Uhr im Gutshaus Steglitz (Wrangelschlösschen), Schloßstraße 48, in Berlin-Steglitz statt.
Mit der Bezirksmedaille werden geehrt:
– Elke Brumm betreut seit über 30 Jahren als organisatorische Leiterin die Zehlendorfer Theatergruppe „Schattenlichter“, die aus einer Konfirmandengruppe der Ev. Paulus-Kirchengemeinde entstanden ist.
– Schwester Christiane Kothe ist seit 10 Jahren in der Betreuung pflegebedürftiger Menschen in der Pflegeeinrichtung Seniorenhaus am Rhumeweg tätig.
– Ralf-Jürgen Krüger engagiert sich seit 20 Jahren als Vorsitzender des Bezirksverbands der Steglitzer Kleingärtner für die Belange des Kleingartenwesens.
– Gabriele Schuster betreut seit 10 Jahren als Vorsitzende des Heimatvereins Steglitz das historische Erbe des Alt-Bezirks Steglitz.
– Herbert Szukalsky versieht seit knapp 50 Jahren seinen ehrenamtlichen Dienst beim Deutschen Roten Kreuz, u. a. als Sanitäter bei Veranstaltungen, Erste-Hilfe-Ausbilder und Fahrer des DRK-Wärmebusses.
Dieses Foto von Elke Brumm erstellte Carsten Scheibe bei der Schattenlichter-Aufführung von „Richtfest“ am 21. Februar 2019
Dieser Theater-Tipp führt Euch am Feiertag, dem Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2019, in den Spreewald: In der Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben gibt es eine Theaterveranstaltung unter dem Motto „30 Jahre friedliche Revolution“.
Der Theatertext stammt nicht nur von einem Mitglied der Schattenlichter, sondern er ist authentisch, quasi autobiografisch. Warum? Da muss ich etwas weiter ausholen:
Im Mai 1989 lebten wir in West-Berlin im Schatten der Mauer. Während von der anderen Seite „Die Mauer wird noch in 100 Jahren stehen“ herüberschallte, hielten auch wir in Berlin-Zehlendorf die Mauer für unverrückbar, so festgefahren schien die Lage nach 40 Jahren Kaltem Krieg.
Ich war gerade in der 12. Klasse; damals brauchte man an West-Berliner Gymnasien regulär 13 Jahre bis zum Abitur. Für ein Referat in meinem Grundkurs Geschichte musste ich eine Befragung durchführen – mit der Fragestellung: „Wie könnte es zu einer Wiedervereinigung kommen und für wann ist sie wahrscheinlich?“
In Fächern, die mich interessierten, war ich eine recht fleißige Schülerin. Also befragte ich ganze 45 Personen, und zwar nicht nur meine Schulfreunde und Verwandten, sondern auch Menschen in Ost-Berlin und Dresden, in Polen, Frankreich, Algerien und in den USA – eben alle, die ich irgendwoher kannte und von denen ich mir interessante Antworten erhoffte. Das Referat war dann auch recht spannend. Eine Schulstunde war dafür angesetzt – gebraucht habe ich vier.
Die Antwortenden gingen größtenteils davon aus, dass sie selbst eine Wiedervereinigung nicht mehr erleben würden; für so unwahrscheinlich hielten sie eine grundlegende Veränderung der politischen Lage.
Schon fünf Monate später hat uns die friedliche Revolution eines besseren belehrt. Gerade dieses kurze Zeitintervall macht die Antworten meiner Interviewpartner so einmalig!
Ein paar Jahre später überlegte ich, was ich mit diesem historischen Dokument machen sollte, denn dass diese Texte es verdienen, noch von weiteren Menschen außer von meinen Mitschülern gehört zu werden, lag für mich auf der Hand. So schrieb ich ein kleines Theaterstück als Rahmenhandlung zu den 45 Aussagen. Die Idee: Jede Theatergruppe beliebiger Größe kann sich dieses Stücks annehmen, die Rahmenhandlung realistisch spielen und die 45 Stellungnahmen von zwei bis 45 Schauspielern aufführen.
Zu meiner Freude erlebt „Die Mauer wird noch in 100 Jahren stehen“ nun also am 3. Oktober seine Uraufführung. Auf dem Lübbener Theaterflyer stehen die Namen von 14 Mitspielerinnen und Mitspielern, die das Stück unter der Leitung von Ute Köhler darbieten. Offenbar werden Fotos eine Rolle spielen, denn es finden auch die Namen zahlreicher Fotografen auf dem Flyer eine Erwähnung.
Ich selbst habe am 3. Oktober eine leider unverrückbare Einladung, aber ich freue mich, wenn andere Menschen den Weg nach Lübben finden und den Schattenlichtern berichten! Und der Truppe um Ute Köhler wünschen die Schattenlichter Toi toi toi!
Dass Theater mit Musik kombiniert wird, erlebt man ja öfter mal. Auch Theater im Zusammenhang mit einer Lesung oder mit Tanz hat man schon gesehen. Aber Theater mit einem Kinofilm?
Es war ein ungewöhnlicher Abend, den fünf Schattenlichter am letzten Augusttag im Freiluftkino Rehberge erlebten: Das Kino hatte zum 14. Mal – wie immer gegen Ende der Freiluftsaison – zur „Rocky Horror Picture Show“ geladen. Dieser Film, der im Sommer 1977 in die Kinos kam und häufig in der englischsprachigen Originalversion gezeigt wird, hat keine besonders aufregende Handlung, weshalb wir hier ausnahmsweise darauf verzichten, sie zusammenzufassen.
Vielmehr sind die Figuren so schrill und einige der Filmsongs so mitreißend, dass „Rocky Horror“ es zu einer Art Kultstatus gebracht hat.
So hat sich zum einen eingebürgert, dass man zum Filmabend in einem Kostüm erscheint, das zu einem der Filmcharaktere passt; zumeist als farbenfroher Travestit, aber gerne auch als buckliger Diener mit strähnigen Haaren. In den Rehbergen war diesmal sogar ein muskelbepackter Jüngling zu sehen, der nur mit einem goldenen Slip bekleidet war und seinem Filmvorbild in nichts nachstand.
Zum anderen gehört zum Kult, dass bestimmte Szenen kommentiert werden: Jedes Mal, wenn der monotone Erzähler, der durch die Handlung führt, zu weiteren Erläuterungen ansetzt, rufen die Filmzuschauer aus vollem Hals: „Boring!“ Wenn der Vorname der weiblichen Hauptrolle fällt (Janet), wird ihr Nachname (Weiss) gerufen. Und wenn der männliche Hauptdarsteller Janet seine Liebe gesteht, stottert das Publikum mit: „I really loved that skil… skil… skilful way …“
Aber auch das Wetter im Film wird imitiert: Wenn es regnet, spritzen die Wasserpistolen im Publikum, dass die Waldbrandgefahr in den Rehbergen für Wochen gebannt ist; wenn es neblig wird, fliegt Mehl, was zusammen mit Wasser einen interessanten Brei auf Haaren, Schultern und Rücken ergibt. Natürlich wird beim Heiraten Reis geworfen. Und das für mich eindrucksvollste Bild war, als Klorollen durch die Luft flogen und lange Klopapierschweife hinter sich her zogen.
Und die eingangs angekündigten Schauspieler? Das Freiluftkino-Team hat den „Rocky Horror“-Kult inzwischen so weit entwickelt, dass unbezahlte Hobbyschauspieler den gesamten 100-minütigen Film auf einer Bühne vor der Leinwand mitspielen. Alle sind leidenschaftlich bei der Sache, super kostümiert und manchmal sogar ein paar Sekunden schneller als das Filmgeschehen! Sehr, sehr witzig!
Ein einziger Wehrmutstropfen war, dass der Film selbst zu leise abgespielt wurde. Vermutlich ist die „Sound“-Anlage dem wilden Geschehen auf der Bühne und im Publikum einfach nicht gewachsen. So waren die „Boring“-Rufe häufig bitterer Ernst, da die eigentliche Filmhandlung akustisch nicht rüberkam. Nun kann man einwenden, dass es bei dieser Show ohnehin schon längst nicht mehr um den Film geht, aber zumindest für Zuschauer, die erst noch zu Fans werden wollen, wäre verständlicher Text hilfreich.
Unsere Empfehlung für 2020: Rechtzeitig Karten sichern, auf einen so lauen Sommerabend wie am 31. August 2019 hoffen und vorher schon mal den Film auf DVD o. Ä. ansehen, falls man ihn noch nicht kennt!
Und wer kurzfristigere Empfehlungen mag: Die Saison im Freiluftkino Rehberge geht noch bis 7. September. Einfach mal ins Programm schauen!